Hallo,
meine Frage ist vielleicht etwas ungewöhnlich, aber mich würde mal interessieren, wann und in welcher Situation ihr euch eurer Nacktheit das erste Mal richtig bewusst und euch dafür geschämt habt bzw. euch an welche Situation ihr euch erinnern könnt und wie ihr diese empfunden habt.
Ich bin ja – wie ich an anderer Stelle schon schrieb, mit FKK aufgewachsen und war das nacktsein daher gewohnt.
Oft waren wir auch mit einer Tante und meiner Cousine am Badesee, die allerdings kein FKK machen wollten. Dann sind wir immer an einen „normalen“ Badesee gegangen.
Meine Mutter war hier dann meist nur oben ohne und meine Tante und Cousine trugen ihre Badebekleidung.
Nur mein kleinerer Bruder und ich waren dann nackt.
Meine Mutter meinte, dass das für Kinder bis etwa zehn völlig normal und auch in Ordnung wäre. Hin und wieder gab es dann zwar mal den ein oder anderen negativen Kommentar von den anderen Badegästen, die meine Mutter aber immer ignoriert hat.
Kleinere „Proteste“ von meinem Bruder und mir, wiegelte sie immer mit „Wir sollten uns nicht so anstellen“ ab. Hier war meinen Mutter rigoros konsequent. Wir Kinder hatten nackt zu sein und „basta“.
Auch wenn es mir dann manchmal vielleicht etwas unangenehm war als einzige nackt zu sein, kann ich eigentlich nicht sagen oder mich nicht daran erinnern, mich geschämt zu haben.
Die erste Situation, wo ich mich das erste Mal so richtig für das nacktsein geschämt habe, war bei meiner Oma. Es war im Sommer und ich war 11.
Hierzu muss ich noch anmerken, dass ich ein ziemlicher Spätzünder war.
Zu diesem Zeitpunkt war bei mir von Pubertät noch nichts zu sehen, ich war ehr klein und zierlich und wirkte daher noch etwas jünger.
Meine Oma hatte einen Garten, der relativ uneinsichtig und geschützt war.
Dort gab es einen kleinen Teich, den wir Kinder auch immer zum Baden nutzen.
An diesem Tag war ich alleine bei meiner Oma zu Besuch und badete selbstverständlich wie all die Jahre zuvor nackt.
Ich habe mir bis zu diesem Tage auch nie etwas dabei gedacht.
Meine Kleidung war im Haus und somit nicht zu erreichen.
Was ich aber nicht wusste war, dass sich an diesem Tag bekannte von meiner Oma zum Besuch angemeldet hatten.
Plötzlich standen also zwei völlig fremde Frauen in Omas alter im Garten.
Meine Oma rief mich zu sich um uns vorzustellen.
Ich stand also völlig nackt da, vor meiner Oma (was ja nicht weiter schlimm war) aber auch vor den beiden fremden. Jedenfalls meine die eine gleich lächelnd, dass ich es bei diesem heißen Wetter genau richtig machen würde.
Da die beiden mich wohl noch von kannten, als ich noch ein kleines Baby war, fehlten natürlich auch Sprüche wie „Du bist aber groß geworden, ich kenne ich noch, da warst du so klein“ nicht.
In diesen Momenten wäre ich am liebsten vor Scham im Boden versunken.
Doch es kam noch schlimmer …
Meine Oma hatte schon den Tisch gedeckt, es gab Kuchen und Kaffee, für mich kalte Limonade.
Eigentlich wollte ich ja in Haus um mich anzuziehen, doch meine Oma forderte mich auf Platz zunehmen. Noch bevor ich protestieren konnte, meinte die andere Frau noch, dass ich mich doch nicht zu schämen bräuchte - denn offenbar sah man mir meine Scham an – schließlich seien wir hier ja unter uns und außerdem hätten sie ja selber Kinder und Enkel und wüssten daher, wie kleine Mädchen aussehen.
Ich saß also völlig nackt mit zwei fremden Frauen am Tisch, die mich zu allem Überfluss auch noch so richtig „ausfragten“, wie es denn in der Schule sei und so weiter.
Mit Mühe und Not schaffte ich es, mein Stück Kuchen herunterzubekommen.
Schließlich erfand ich dann aber eine Ausrede, dass ich jetzt dringend nach Hause müsse.
Lief ins Haus, zog mich an und machte mich mit meinen Fahrrad ohne mich zu verabschieden auf dem Weg nach Hause.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich an diesem Tag wohl lieber gestorben wäre …